Plastik überall.

Aubergine in PlastikLeute, ich habe gestern wieder einmal Plastikberge in Einkaufswagen gesehen! Bananen werden zum Wiegen in eine Plastiktüte gepackt, why? Äpfel, Tomaten usw. ebenso, das muss nicht sein. Auberginen liegen einzeln in Plastik verpackt in der Gemüseabteilung, Gurken auch, Spitzkohl auch. Nicht kaufen! Die gibt es anderswo ohne Plastik. Die Welt ist schon vollgemüllt. Außerdem gibt es Kinder. Die müssen auch noch in dieser Welt leben. Später. Wenn wir schon lange nicht mehr sind. Wir dürfen ihnen nicht so einen Haufen Müll und Zeug, das eine Halbwertszeit von hunderttausenden von Jahren hat (oder nie verrottet und sich ins Trinkwasser schleicht), hinterlassen. Auch die Tüten an der Kasse zum Transport des Einkaufs sind völlig unnötig. Es gibt Körbe und Stofftaschen in den unterschiedlichsten Ausführungen und Größen. Und hat man beides mal vergessen … in den Supermärkten gibt es immer Kartons!
Macht mit!
Denn wenn jeder ein bisschen …

In der Drogerie

stehen zwei Frauen vor einem Regal. Sagt die eine:
„Guck mal, da sind die Deos, da gibt es sogar welche mit 48 Stunden …“
Pause
„… das ist ja praktisch, da brauchst du einmal nicht duschen, ist auch besser für die Haut …“

Gibt es deshalb diese langanhaltenden Deos? Damit man sich nicht waschen muss? Und was ist dann bei den 96h Varianten? Ich möchte mir das nicht vorstellen. Und was ist mit den Füßen? So gedacht ist das bestimmt nicht. Ist wieder nur ein Trick der Industrie und soll uns etwas suggerieren.
Damit wir es kaufen.
Und uns gut dabei fühlen.
Obwohl es wieder nur Müll ist.

Gelesen …

Er ist wieder daTimur Vermes – Er ist wieder da – Eichborn Verlag

Und er hält sich. Er wird noch gekauft. Die Idee des Buches ist: was wäre wenn … Ja was wäre, wenn Hitler plötzlich wieder da wäre?
Beengte Darstellung eines Szenarios, das nicht weit reicht. Die Person Hitler geht in der Gegenwart unter, wird von der eigenen Geschichte überdeckt und landet in einer Fernsehproduktion. Seine Ideologien überträgt er nur noch auf Pflanzen oder Träger und Benutzer von Laubsaugern. Sein Wesen wird als Inszenierung aufgefasst, er ist allein in einer komplexen Welt, in der die Probleme sich massiv verlagert haben. Hitler in der heutigen Zeit. Geschmacklos? Ich habe meine Mutter gefragt, die den Zweiten Weltkrieg als Kind erlebt hat, ob sie dieses Buch lesen würde. Sie gab eine kleine Antwort: NEIN. Über Hitler kann sie nicht lachen.

Julia Jessen – Alles wird hell – Rezension – Verlag Antje Kunstmann

Alles wird hellOda erzählt aus ihrem Leben.
Sie ist fünf Jahre alt und im Garten ihrer Großmutter unterwegs, als wir auf sie treffen, von da ab mit ihr gehen. Die nächste Station ist ihre Pubertät. Sie rebelliert, trägt schwarz auf einer Hochzeit und ist letztendlich passend angezogen. Sie beobachtet ihre Familie, fühlt sich fremd und fern und hegt manchmal den Wunsch unsichtbar zu sein, nicht teilnehmen zu müssen, nicht entscheiden zu müssen. Unsichtbar wird man in Ruhe gelassen, wird fast neutral.
Und dann ist Oda schon Vierzig. Sie hat einen Partner und einen fünfjährigen Sohn. Sie wünscht sich ein weiteres Kind.
Weiterlesen

Gelesen …

EhekriegDalton Trevisan – Ehekrieg – Erzählungen – Suhrkamp Verlag

Im Altpapier gefunden, die ersten Seiten gewellt, danach Beziehungen, Streit, Lieblosigkeit, gemahlenes Glas im Essen, Liebe endet nie gut, ist es dann Liebe?, verschiedene Erzählungen, immer nur ein Name: João, damit niemand sich wiedererkennt in den Geschichten, immergleiche Personen, immergleiche Situationen, die Liebe ist ein Schlachtfeld.

Gelesen …

Spur der SteineErik Neutsch – Spur der Steine – dtv

Er und sie auf der Baustelle, sie Ingenieurin, er Arbeiter und Rüpel, er lehnt sich immer wieder auf, Klassenkämpfe, Linientreue, die Partei bestimmt, der Plan muss erfüllt werden, das erweist sich als schwierig, der Brigadier Balla muckt auf, bringt seinen eigenen Kopf durch, rauh, kooperiert, sie erwartet ein Kind von ihm, Szenen aus der DDR, gewaltig auf 778 Seiten, auch im Film mit Manfred Krug.