Alexandra David-Néel – Mein Weg durch Himmel und Höllen – Fischer Verlag
Alexandra David-Néel war eine äußerst willensstarke Frau, die vor nichts zurückschreckte, die schon als Kind von zu Hause davonlief, um der Tristesse der Familie zu entfliehen, die immer hungrig nach Wissen und Abwechslung war. Schon in jungen Jahren lebte sie zeitweise in London, sang in Hanoi, Indochina, und vergaß ihr Studium dabei nie. Sie studierte die Philosophen, asiatische Länder und den Buddhismus, nannte sich selbst eine militante Buddhistin, übersetzte buddhistische Texte und später die Werke von tibetischen Gelehrten, nachdem sie Jahre in einem Kloster gelebt und die Sprache erlernt hatte. Das alles bereitete sie für ihre größte Reise vor, den Gang nach Lhasa, der verbotenen Stadt. Sehr eindrucksvoll, manchmal fast unglaublich, sind ihre Schilderungen, lebhaft immer noch viele Szenen, obwohl ich das Buch vor fast 15 Jahren gelesen habe. Die Blutegel, die sich an den Beinen festsaugten, die unendlich scheinenden Schneefelder, die zerfetzte Kleidung, Räuber, die Kälte und eine Yogaübung, die sie vor dem Erfrieren gerettet hat, viele Schilderungen über das Leben der Menschen in Tibet leben wieder auf, wenn ich das Buch durchblättere.
Immer wieder muss sie ihren Mann um Geld bitten, den sie mit 36 Jahren geheiratet und während der Ehe kaum gesehen hat. Gerade verheiratet, bricht sie zu einer Forschungsreise nach Indien und Ceylon auf und bleibt 14 Jahre fort. Er hilft ihr immer wieder, obwohl diese Ehe nur auf dem Papier besteht. Eine Ehefrau kann Alexandra nicht sein. Sie muss reisen. Ihre Entwicklung erfährt er durch ihre unzähligen Briefe.
Ich habe sehr viele von ihren Büchern gelesen und bin von ihrem Leben und ihren Erlebnissen mehr als beeindruckt. Ihre Bücher haben mich nie wieder losgelassen.